Samstag, 7. August 2010


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Hier findet ihr Kurzbeschreibungen zu allen Etappen meiner Biketour.

Click here für Alltagskuriositäten einer Biketour durch Italien (März 2010)
Click here für Bikeabenteuer über den Balkan (April 2010)
Click here für die Reflektion von 2 Monaten auf 2 Rädern (Mai 2010)
Click here Die Fotos zur Tour


Von Südosteuropa 2010

Montag, 3. Mai 2010

Belgrad - Budapest - Wien und wieder heim

Es war traumhaft schön, aber jetzt war es auch wieder genug. Deshalb beschloss ich in Belgrad nun auf schnellstem Weg nach Hause zu steuern. Zug-Special nach Budapest, dann einen Tag den Donauradweg hinauf und hin bis an die österreichische Grenze. Am nächsten morgen mit sechs verschiedenen Bimmelbahnen durch Österreich und weiteren zwei nach Hause. Um 3 Uhr morgens bin ich dann endlich zu Hause. Schlafen, Duschen, warmes Essen und relaxen!

Mittwoch, 28. April 2010

Sofia-Belgrad

Nachdem ich zuerst gar nicht nach Sofia wollte bin ich letztlich laenger dort haengengeblieben als an jedem anderen Ort auf dieser Reise. Als ich die Stadt wieder verlasse entscheide ich mich abermals dafuer ein gutes Stueck mit dem preiswerten Zug zu fahren. 5 Stunden dauert die Fahrt bis in den aeussersten Norden Bulgariens. Hindurch duch die steilen Felswaende des Westbalkans und bis hin an die serbische Grenze. Ich habe zwar ein Zugticket bis Vidin, als ich aber fuer die letzten 20 km in einen Bus umsteigen soll, entscheide ich mich aber von dort aus endlich wieder auf's Rad umzusteigen. Ein voellig anderes Land liegt nun vor mir. Nur allzu deutlich sind die serbischen Einfluesse hier im Norden. Am naechsten Morgen erreiche ich die serbische Grenze und es kommt zu einem absoluten Novum auf dieser Reise. Wohl mehr aus Neugier als aus tatsaechlichem Pflichtbewusstsein verlangt die Grenzbeamtin doch tatsaechlich, dass ich eine meiner Taschen oeffne. Leider hat sie kein Glueck bei der Wahl der Tasche und so erwartet sie nichts anderes als dreckige, stinkende Unterwaesche. Schnell knallt sie deshalb den Stempel in meinen Pass und wuenscht mir eine gute Reise.
120 km geht es an diesem Tag durch die nicht besonders aussergewoehnliche, deshalb aber nicht minder schoene Bergwelt Serbiens. Es geht durch endlose Mischwaelder und Bunkeranlagen um die herum sich haeufig kleine Felder fuer den Eigenbedarf befinden. Die Felder werden noch per Hand gepfluegt, Traktoren gibt es wenige, Autos noch weniger. Verfallene Weiler, neugebaute Einsiedlerhoefe und die ungezaehlten Denkmaeler zeugen noch recht deutlich von den Schrecken des Krieges. Der Tag endet mit einer langen und rasanten Abfahrt hinunter nach Zagubica und standesgemaess mit heissen, feurigen Wuerstchen am Lagerfeuer.
Die 100 km durch das serbische Flachland am naechsten Tag erscheinen mir da recht erholsam und so bin ich schon am zweiten Abend in Serbien nahe an Belgrad herangekommen. Statt mich in den Grossstadtverkehr zu stuerzen entscheide ich mich einmal wieder dafuer den Zug zu nutzen um die Hauptstadt zu erreichen. Eine Fehlentscheidung. Vermutlich waere ich mit dem Rad schneller gewesen als mit dieser Bimmelbahn. Auf meiner Karte sind es 50 km, dafuer braucht der Zug sage und schreibe gute 2 Stunden.
Belgrad selbst hat, wie Hauptstadte das so oft an sich haben, ein voellig anderes Gesicht als der Rest des Landes. Keine geruhsame Einfachheit, keine kleinen Tante-Emma-Laeden und kein Quieken, Kraehen und Bellen auf der Strasse. Stattdessen koennte die Innenstadt auch irgendwo in Berlin, Madrid oder einer anderen mitteleuropaeischen Metropole sein. Mc Donalds, 24 Std. Supermaerkte und edle Cafes mit Rattan-Sesseln. Was ganz Osteuropa versucht ist hier schon recht weit gediehen. Westeuropaeischer Standart scheint nahezu erreicht zu sein, osteuropaeisches Flair ist dafuer beinahe zur Gaenze verschwunden.

Freitag, 23. April 2010

Sofia




Eigentlich wollte ich gar nicht nach Sofia. Weitraeumig wollte ich diese Stadt umfahren, denn viel mehr als sozialistische Plattenbauten und schnell errichtete Wohnblocks, fuer die in den letzten Jahren zugezogenen Bulgaren, habe ich mir nicht erwartet.
Doch als ich zwangslaeufig doch in Sofia ankomme erlebe ich eine voellig andere Stadt. Das Stadtzentrum ist sauber und auffallend gruen. Weitlaeufige Parkanlagen unterbrechen immer wieder die geschaeftige Innenstadt. Einheimische mit oder ohne Kinder nutzten jede Minute Sonnenschein um die positiven Energien dieser Anlagen auszukosten. Radwege, Skateparks, Kinderspielplaetze oder Bars, hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Die Stadt selbst dagegen ist weniger ruhig. Ob auf den Strassen oder in den Geschaeften, man merkt, dass man sich in der Hauptstadt befindet, denn immerhin lebt rund ein Drittel aller Bulgaren hier. Die haufig wechselnden Machtansprueche haben deutliche Spuren hinterlassen. Ein bunter Stilmix aus europaeischer, russisch- und griechisch-ortodoxer, aber auch aus muslimischer Kultur und Architektur treffen aufeinander. So fuegen sich die gigantischen, grauen Plattenbauten aus Zeiten des Sozialismus ebenso passend in das Stadtbild ein wie die modernen Glasfasaden des Hilten-Hotels und die prunkvollen Schaufenster von Versace und Gaultier.
Eine interessante Stadt, auch wenn sie sich sichtlich im Wandel befindet. Die typisch osteuropaeische Note scheint langsam verloren zu gehen, stattdessen scheint Sofia Tag fuer Tag ein wenig naeher in die Mitte Europas zu ruecken.

Mittwoch, 21. April 2010

Thessaloniki nach Bulgarien

In Thessaloniki habe ich wieder ein Etappenziel erreicht und wieder einmal stellt sich die Frage wohin es nun weitergehen soll. Ich entschliesse mich die Entscheidung erst einmal zu vertagen und stattdessen meine Ankunft am Meer zu geniessen. Nach einer 3-taegigen Runde an der griechischen Kueste steht meine Entscheidung fest. Mit dem Zug geht es von Thessaloniki bis kurz vor die bulgarische Grenze. 130 km und damit das bislang laengste Stueck das ich nicht aus eigener Kraft hinter mich bringe.
Am naechsten Morgen geht es das Flusstal des Cmpyma hinauf. Ausgerechnet an jenem Kessel an dem sich schon deutsche Truppen schon vor 60 Jahren die Zaehne ausgebissen haben will ich hinueber nach Bulgarien. Im Gegensatz zu ihnen treffe ich aber ausser zwei Rudeln Schaeferhunden und einer circa 17% Steigung auf keinerlei Gegenwehr. Hoch ueber der Autobahn ueberwinde ich die von schneebedeckten Bergen gefasste Enge auf einem herrlichen, einsamen Trail. Nach etwa drei Stunden erreiche ich die bulgarische Grenze und verlasse Griechenland.
Relativ flach aber konstant geht es weiter den Flusslauf hinauf. Gesaeumt von schroffen, felsigen Bergen fahre ich dem Ursprung des Flusses immer weiter entgegen. Leider bietet das schmale Tal dabei mehrfach keine andere Moeglichkeit als die stark befahrene Hauptstrasse, doch nun nach circa 70 km biegt diese rechts ab und ich verlasse sie links in Richtung Serbien.